Der Schnaps hat Karriere gemacht, er ist in den besseren Kreisen angekommen. Das war aber nicht immer so. Vor 125 Jahren stand die Schnapswelt aus heutiger Sicht Kopf. Nicht der edle Tropfen, sondern der billige Fusel regierte. „Die Weiber kommen in den Laden und bringen die Schnapsflasche im Sacke mit, dem Bauer wird der Schnaps als Mehl aufgerechnet. Die Kinder kommen, um Süßigkeiten zu kaufen, und werden durch den Branntwein angelockt.“ So wird der christlichsoziale Tiroler Landtagsabgeordnete Dr. Aemilian Schöpfer in den Innsbrucker Nachrichten am 28. Jänner 1896 zitiert. Mehr zu diesem Bedeutungswandel vom Fusel zum Kulturgut erfahren Sie hier. Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi. Musik Bert Breit
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Schnaps – eine hochprozentige Karriere
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Salig ist, wer vergisst
Ein Brunnen im Kontext
Vortrag und Exkursion
pdf EinladungVortrag am Freitag 11. 10. um 20 uhr
im Gemeindemuseum AbsamLokalaugenschein am Samstag12. 10. um 10.10 Uhr
beim Brunnen im RapoldiparkEs ist das prominenteste Beispiel nationalsozialistischer Malerei: »Die Vier Elemente« von Adolf Ziegler, 1937 auf der ersten Großen Deutschen Kunstausstellung GDK in München gezeigt, hunderttausendfach abgebildet, als monumentaler Wandteppich auf der Pariser Weltausstellung präsentiert. Auf den ersten Blick ein altmeisterlich gut gemaltes Bild, dass vier Akte zeigt, die jeweils ein Element darstellen (Wasser, Erde, Feuer und Luft). Im zeitlichen Kontext zeigt sich jedoch die dahinterstehende Ideologie von Rassenwahn und Ausgrenzung. Der Maler selbst, Adolf Ziegler (1892 – 1952), war zeitweise einer der wichtigsten Kunstfunktionäre im NS-Staat – so eröffnete er 1937 die Schandausstellung »Entartete Kunst«, die die gesamte Moderne Kunst auf übelste Weise verunglimpfte.
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innsbruck 1944/1953
Zieglers »Vier Elemente« dienten dem aus Südtirol stammenden Bildhauer Hans Plangger – im NS äußerst erfolgreich – als Blaupause für eine 1944 entworfene Skulptur: Die drei eigenartigst positionierten, angeblich singenden, jungen nackten Frauen schmücken heute als »Salige« den Innsbrucker Stadtpark Rapoldi. Den Auftrag dafür erhielt Plangger 1944 von der »Gauhauptstadt Innsbruck«, realisieren ließ die Skulptur allerdings erst die Innsbrucker Stadtverwaltung in den 1950er Jahren.
vortrag und exkursion
Der Münchner Kunsthistoriker Jochen Meister hat sich intensiv mit der Kunstgeschichte des Nationalsozialismus beschäftigt. Als Mitarbeiter der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, denen »Die Vier Elemente« von Adolf Ziegler in den 50er Jahren übertragen wurde, kennt er die Diskussionen und Fragen, die der heutige Umgang mit solchen Werken mit sich bringt. Sein Vortrag ordnet Zieglers Bild in seiner Bedeutung ein. Zugleich stellt er die Frage, welche ideologischen Anknüpfungspunkte es zum »Salige«-Brunnen von Hans Plangger gibt.
eintrittfrei
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Lange Nacht der Museen
Samstag, 5. Oktober
Programm
(17.30–19.00 Uhr)
Playstation-Skisprung-Wettbewerb
Wagen Sie zusammen mit Ihren Kindern/Enkeln/Neffen den Sprung über die Großbild-Leinwand. Preisverleihung nach Altersklassen.(20 Uhr)
Fake News und Südtirolterrorismus vor 60 Jahren
1964 gewinnt ein italienischer Agent das Vertrauen von gewaltverherrlichenden Südtirol-Aktivisten und platziert in Italien eine Fake-News-Story über eine »Terroristenschule« in Absam.(22.00 und 23.00 Uhr)
Wallfahrt und Heiratsmühle
30-Minuten-Führungen über die Marienerscheinung und Massenhochzeiten in Absam.Entrittfrei

GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr
Information und Führungen
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at
Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542
BIC: RZTIAT 22200