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  • Von Bäderkrieg, Bacillo und Harley Davidson …

    Von Bäderkrieg, Bacillo und
    Harley Davidson …

    Ein Podcast aus dem Absamer Aichat

    Alte Tiroler Karten wie die von Carl Urban aus dem Jahr 1840 zeigen im Absamer Ortsteil Eichat vor allem eines: Wald.
    Eichat wurde damals noch »Eichet« oder »Aichet« geschrieben. Einhundert Jahre später, auf der Alpenvereinskarte vom »Karwendelgebirge Mitte« im Jahr 1935, ist auch noch vom »Absamer Aichat« die Rede. Im weitläufigen Gebiet zwischen der Salzbergstraße Richtung Halltal und dem Weißenbach aus dem Halltal – oberhalb der heutigen Volksschule Absam-Eichat – sieht man nur das »Aichat-Holz« auf der Karte eingetragen.

    Eichat – ein «geschichtsloses« Neubaugebiet?

    Die Episode geht der Frage nach, ob der heute dicht besiedelte Ortsteil Eichat – heute Wohngebiet, mit Swarovski Optik und Montavit Industriestandort und mit vier Berufsschulen auch bedeutender Bildungsstandort – wirklich nur ein aus dem großen dunklen Wald Schritt für Schritt in den letzten Jahrzehnten herausgerodetes »geschichtsloses« Neubaugebiet ist.

    Ausgangspunkt der Recherche ist eine Postkarte aus dem Jahr 1927, mit der »Grüße aus dem Absamer Aichat, wo die Avantgarde wohnt« verschickt werden. Der Absender bezog sich damals auf ein Motor-Skijöring-Rennen Anfang Jänner 1927, das vom heutigen Linger-Kreisel durch den dichten Föhrenwald hinauf zum Hackl am Eingang des Halltals geführt hatte. Das Wiener Tagblatt berichtete bereits am 8. Jänner 1927 darüber: »Motor-Skijöring im Halltal. Der erste derartige Wettbewerb in Europa«.

    Grandhotel Eichat und Bäderkrieg

    Aber auch in viel weiter zurückliegenden Zeiten ist immer wieder von Eichat die Rede. So haben die Erträge der Land- und Forstwirtschaft in Eichat im 14. Jahrundert zur Finanzierung des Haller Spitals beigetragen.

    Ende des 17. Jahrhunderts versuchte ein italienischer Techniker in Eichat die Salzproduktion zu revolutionieren. Er wollte mit einer hochtechnischen Anlage – u. a. mit verschiebbaren Schindldächern – in Eichat, ganz im Gegensatz zu den Pfannhäusern in Hall, Salz ohne Holz erzeugen.

    Die Pläne für ein Grandhotel mit Kuranstalt und Chalet-Dorf in Eichat knapp vor 1900 und der Eichater »Bäderkrieg« im Sommer 1931 komplettieren den akustischen Rückblick auf die Geschichte von Eichat, wo »die Avantgarde wohnt« …

  • Industriedörfer – ein dunkles Tiroler Kapitel

    Industriedörfer – ein dunkles Tiroler Kapitel

    Ein Podcast

    Die bedeutende Rolle von Mädchen und Frauen für die Industrialisierung bestätigt Barbara Motter im Interview in der neuen Podcast-Episode.

    Vieles von dem, was die Wirtschafts- und Sozialhistorikerin zusammen mit ihrer Kollegin Barbara Grabherr-Schneider, einer Kunsthistorikerin und Bautechnikerin, für ihr 2014 erschienenes Buch »Orte – Fabriken – Geschichten. 188 historische Industriebauten in Vorarlberg« für Vorarlberger Industriedörfer formuliert hat, ließe sich auf Absam, Telfs, Matrei usw. übertragen – bis hin zu der die Entstehung von Fabriken begleitenden Revolutionierung der Nahrungsgewohnheiten:
    In einer Tiroler Wirtschaftsstatistik aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist für Absam neben den großen Playern – der Baumwollspinn- und Weberei-Fabrik und der Knopf- und Feuerspritzen-Fabrik – beispielsweise auch eine kleine Kaffeesurrogat-Fabrik dokumentiert.

    Gelesen hat Rainer Egger.

  • Schnaps – eine hochprozentige Karriere

    Schnaps –
    eine hochprozentige Karriere

    Ein Podcast

    Dass Lebensumstände massiven Einfluss auf das Suchtverhalten haben können, das hat die Beschäftigung mit den vielfältigen Folgen der Covid-Lockdowns gezeigt. Während in Deutschland vom »Corona-Rausch« die Rede war (ZDF im Juli 2020:
    »Jeder Dritte trinkt mehr seit der Krise«), ist in Österreich von »nicht mehr ‚Rausch‘ als vor der Krise« (Tiroler Tageszeitung im Februar 2021) die Rede. Der Hang zum Alkohol tendiert offenbar in den beiden Nachbarländern in unterschiedliche Richtungen.
    Dass es prinzipiell keinen »nüchternen« Blick auf Genuss-, Lebens- oder Suchtmittel gibt, zeigt in Tirol die Geschichte des Schnapses. Schnapstrinken und Schnapsbesitzen sind längst Teil einer kulturellen Distinktionstechnik geworden, die oben von unten, die den Kenner vom Trinker trennt. Dass das nicht immer so war, kann man in der neuen Podcast-Episode des Gemeindemuseums Absam hören. Der Bedeutungswandel vom »Fusel« zum Kulturgut wird in 32 Minuten dargestellt.

    Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi.
    Die Musik ist von Bert Breit.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
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