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  • »alle Karten und Schriften in Stücke würde zerissen haben«

    »alle Karten und Schriften in Stücke
    würde zerissen haben«

    Ein Abend über den Atlas Tyrolensis
    zu Peter Anichs 300. Geburtstag

    Platzreservierung erbeten
    0 676 / 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com

    Infoatlas

    Hatten im Jahr 1760 die Auftraggeber von Peter Anich ( 1723 – 1766 ) ganz klar aus der Perspektive der Macht formulierte Ansprüche an das von ihm zu erstellende Kartenwerk, sind Peter Anich und sein Kollege Blasius Hueber dann tatsächlich weit über diese Erwartungen hinausgegangen: vor allem für ihr beim Vermessen in allen Landesteilen festgehaltenes Wissen über Infrastruktur und Naturräume haben sie ihren Atlas Tyrolensis als Speicher genutzt.

    Während der unmittelbare Vorläufer, die von Sperg’sche Karte, mit bloß 20 Objektarten (wie Städte, Dörfer, Straßen etc.) auskam, wurde Peter Anich die zusätzliche grafische Erfassung von Gerichts- und Landesgrenzen inklusive der grenznahen Gebiete des Auslandes aufgetragen.

    Das Verständnis von Anich-Hueber ging aber weit über diese zeit- und herrschaftsbedingten Ansprüche hinaus. Der von ihnen im Atlas Tyrolensis vor allem festgehaltene Natur- (wie Bergstürze, Gletscher, Flüsse, Augebiete, Seen, Almen) und Wirtschaftsraum (mit Bergwerken, Schmelzen, Pulvermühlen, Kohlplätzen) zeigen einen ganz individuellen Anspruch der beiden Kartografen an ihr Werk.

    Widersetzlicheszillertal

    Am 28. April 1761 wurde Peter Anich mit einem Erlass ausgestatten, der die örtlichen Stellen und Pfleger auffordert, den Vermesser bei seiner Arbeit zu unterstützen. Das Gegenteil war der Fall. Über die Schwierigkeiten, denen Anich beispielsweise im Zillertal begegnete, liest man:

    »Wiedersezlichkeit des damaligen Hr. Pflegers zu Zell, welcher ohngeachtet deren vorläufigen Requisitoralien dem Anich so gar den Tyrolischen Antheil des Zillerthals ruhig und ganz auszumessen sowenig gestattet, daß wen der Anich nicht noch die letzte Nacht in der Stille sich ganz gähe hätte davon gemacht, der Pfleger ihme Tags darauf alle Karten und Schriften in Stücke würde zerissen haben.«

    Hätte Anich sich nicht davon gemacht, der Pfleger vor Ort hätte das bereits Erarbeitete zerstört. Ursache mag die Furcht gewesen sein, dass die exakte Vermessung des Landes nur die Grundlagen für Steuererhöhungen liefern würde …

    Eintrittfrei

  • Fabriksdorf Absam

    Fabriksdorf Absam

    Vor 123 Jahren berichteten zahlreiche Blätter in ganz Österreich über Absam, waren doch im September 1900 in der A. Huber'schen Leder- und Schuhwaren-Fabrik am Breitweg die Gesellen und Arbeiter in Streik getreten, weil ihre Forderung nach Ausdehnung der Mittagsruhe von einer auf anderthalb Stunden nicht bewilligt worden war.

    Mehr über das Fabriksdorf Absam erfahren Sie
    am kommenden Samstag und Sonntag
    jeweils um 16 Uhr im Museum.

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    fabriksdorf absam – fotos dokumente objekte
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    Samstag 4. und Sonntag 5. Februar
    jeweils um 16 Uhr

    Eintritt frei

  • Das wahrhaft Wick’sche*

    Das wahrhaft Wick’sche*

    Herrenhaus-RettungsRadio


    Live aus der Herrenhauszukunft von gestern …

    Im Februar 1999 hat eine Lawine das Herrenhaus im Halltal schwer beschädigt. Für das Gemeindemuseum Absam ist dieser unrühmliche Jahrestag Anlass, auf die Anfang der 1980er Jahre so strahlend erscheinende Zukunft dieses wichtigen historischen Gebäudes zurückzublicken:
    1981 schilderten die Geschwister Olga und Hermine Wick aus Hall ihren damals erfolgreichen Kampf um das »in Todesnot liegende Herrenhaus«.

    Wick-Originalton

    Das Herrenhaus ist ein Juwel unserer Heimat. Es ist ein ganz einfacher, vornehmer Barockstil. Es schaut förmlich auch aus wie ein Fels … aus Fels gewachsen, es wachst da in diesem Herrgottsgarten aus’m Boden heraus – in so vornehmer Schönheit!

    Man darf ja die kulturellen Schätze, die man hat, nicht vor die Hunde schmeißen. Manchmal war’s so, dass wir dachten: wir können nicht mehr. Und wenn’s dann wieder ganz dick her’gangen ist, wenn’s uns dann wieder ins G’sicht g’sagt haben, auch von oberster Stelle: Sie sehen, es nützt nichts, das Haus muss geschliffen werden, dann auf einmal haben wir doch wieder Kräfte kriegt’ und haben unseren Kampf wieder angefangen. Dass es so schwer ist, haben wir uns nicht gedacht.

    Ich habe ja Albträume in der Nacht gehabt, schwere Albträume … es ist hoffnungslos, wir setzen uns gegen diese Übermacht nicht durch. Und dann sind einige Tage vergangen – – nein, nein, wir dürfen’s nicht im Stich lassen! Das wär’ ja noch schöner.« 

    Rettung

    Und in der Karwoche läutet’s, wer steht draußen vor’m Garten? Der Herr Öfner. Und wir führn’ ihn herein, und er sagt dann: Wir haben uns entschlossen, das Haus zu nehmen. Und dann sagt meine Schwester noch: Sie, aber sagn’s mir das eine, ist Ihre Frau denn auch einverstanden damit? Nit’, wenn irgendetwas passieren sollte, dass dann in der Ehe Zwistigkeiten entstehen? Das möchten wir nicht auf uns laden, das möchtn’ wir nicht verantworten. Und dann sagt er: Nein, meine Frau freut sich mit mir. – – Ja mei, hat die Olli g’sagt, dann sind Sie ja im wahrsten Sinne des Wortes der österliche Parzival für das in Todesnot liegende Herrenhaus …«

    Eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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