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  • martina tscherni

    martina tscherni

    eine ausstellung im gemeindemuseum absam

    »Die Gebirgsgegend hat einen […] nicht genugsam beachteten Vorzug: sie ist Theil der Oberfläche unseres Planten, wo im engsten Raume die Mannigfaltigkeit der Natureindrücke ihr Maximum erreicht.«
    Alexander von Humboldt
    Der Naturforscher Alexander von Humboldt unternahm im Jahr 1802 in den Kordilleren den Aufsteig auf den sechstausend Meter hohen Vulkankegel des Chimborazzo und scheiterte … »aber eine große Spal/-te setzte unseren Bemühungen ein Ende«.

    Der Blick in Humboldts Manuskript zeigt, wie er die Dramatik der Situation in seinen Notizen regelrecht nachinszeniert. Denn just an jener Stelle, die den Höhepunkt der Expedition bildet, bricht Humboldt in der Erzählung ab und wechselt das Blatt, um auf einer viel weiter hinten liegenden Seite fortzufahren. Dazwischen finden sich eingeschobene Detailausführungen über Pflanzen, Gesteinsstrukturen, Messwerte.

    Ähnlich ist Martina Tscherni mit ihren für Absam gezeichneten Rollenbildern verfahren.

    »Wie bei einem Film folgt ein Bild dem anderen; manchmal ergibt sich auch ein fortlaufendes Muster, welches immer wieder durch das sich wiederholende Quadrat, als formales Strukturierungselement verwendet, durchbrochen wird.« (Martina Tscherni)

    Der Berg und seine Unwegsamkeit, der Berg als Labor, als Werkstatt der Zeit und der Geschichte sind Thema in Zeichnungen wie »… von Kalkschwämmen u. a.« oder »Kilimanjaro« .

  • Schützen zu Gast im Museum

    Schützen zu Gast im Museum

    Lesung mit Heinrich Oberleiter: »Es gibt immer einen Weg: Eine Autobiographie«

    »Aus Liebe zur Heimat die Heimat verloren«
    »Ich habe nie bereut, was ich in meiner Jugend getan habe. Unter den damaligen Umständen war für mich und meine Kameraden der Einsatz von Gewalt die einzige Möglichkeit etwas für Südtirol zu erreichen … Heute würde ich keine Gewalt mehr anwenden, auch gegen Sachen nicht. Heute würde ich auf Diplomatie setzen, aber damals hat diplomatisches Vorgehen nichts gebracht.«

    Dies schreibt Heinrich Oberleiter im Resümee seiner Lebensgeschichte, einer Lebensgeschichte, die geprägt ist von den harten Konsequenzen seiner Mitgliedschaft bei den »Pusterer Buabm« in den 60-ern des vorigen Jahrhunderts.

    Als viertes von 13 Kindern in eine Kleinbauernfamilie am Grabnerhof, dem »Groubna«, in St. Johan im Ahrntal geboren, musste sich Heinrich Oberleiter bereits ab dem 10. Lebensjahr als Hirte, Knecht, Holz- und Bauarbeiter seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Wie viele junge Südtiroler auch empfand er die Unterdrückung seiner Volksgruppe durch die italienische Staatsgewalt als Unrecht, gegen das es anzukämpfen galt.

    Enttäuscht von der Erfolglosigkeit der offiziellen Politik des Landes, schloss er sich einer Gruppe von Burschen an, die diesen Kampf um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in die eigenen Hände nehmen wollte. Nach ersten Aktionen in der sogenannten »Feuernacht« und der Flucht seiner engsten Gefährten, setzte er die Anschlagserie mit wechselnden Partnern und wechselndem Erfolg fort. Nach einer ersten Flucht nach Tirol, um sich dem Militärdienst zu entziehen, der abenteuerlichen Rückkehr, dem Militärdienst und einer krankheitsbedingten Entlassung folgten die Vorbereitung von Verstecken für seine im Sommer zurückgegehrten Kameraden, Waffentransporte über die Grenzjöcher und Anschläge auf Masten und Kasernen.

    Anfang Dezember 1963 wird er beim Versuch, mit einer gefährdeten Partnerin über die Grenze nach Österreich zu fliehen, gestellt und verhaftet. Beim Weitertransport in den nächst größeren Ort entkommt er nach einer Panne durch den durch das Tal führenden Bach und gelangt schließlich mit Unterstützung von Freunden und Sympathisanten ins Zillertal. In den folgenden Wochen und Monaten wird Heinrich Oberleiter, oft unter falschen Namen, von Freunden Südtirols in verschiedenen Tiroler und Vorarlberger Orten, aber vor allem in Absam, Fritzens und Gnadenwald aufgenommen, beschäftigt oder auf Arbeitsstellen vermittelt, plant und führt Aktionen an der Grenze durch und muss nach seiner Verurteilung im 2. Mailänder Prozess (20. April 1966: 25 Jahre und 4 Monate Gefängnis) und wegen des zunehmenden Fahndungsdruckes der österreichischen Behörden im September 1967 auch Nordtirol verlassen.

    Bei seiner Arbeit bei einer bayerischen Bergbahn lernt er seine Frau kennen, gründet eine Familie, nimmt zu den eigenen drei Kindern noch zwei Pflegekinder auf, übernimmt eine Reihe von Pachthöfen, bis er sich schließlich in der Nähe von Würzburg niederlässt um in einem Landwirtschaftsbetrieb eines Kinderdorfs mit Behinderten zu arbeiten. Trotz der anthroposophischen Ausrichtung der Dorfgemeinschaft bleit er seinem katholischen Glauben tief verbunden und arbeitet viele Jahre im Pfarrkirchenrat der Nachbarpfarrei. 2001 trat Heinrich Oberleiter in den Ruhestand und lebt seither in Gössendorf in der Nähe von Würzburg.

  • Rodeln gegen Doppel-Olympiasieger … ohne Sturzgefahr

    Rodeln gegen Doppel-Olympiasieger … ohne Sturzgefahr

    Die Lange Nacht der Museen in Absam

    Programm der Langen Nacht der Museen in Absam:
    Ab 18 Uhr zu jeder vollen Stunde Führung durch das Museum
    19 Uhr Musik ohne Instrumente Beatboxing-Absam
    20 Uhr Playstation-Rodel-Wettbewerb mit Andreas und Wolfgang Linger
    22 Uhr Filmnacht: »Wildererleben« und »Dienstbotenleben«

    Wenn Sie oder Ihre Kinder mit den verschiedenen Steuereinheiten auf dem Controller der Playstation vertraut sind, haben Sie am Samstag, den 1. Oktober, die einmalige Möglichkeit, im Gemeindemuseum Absam gegen Doppel-Olympiasieger anzutreten.

    Im Rahmen der Langen Nacht der Museen stellen sich die beiden Absamer Weltspitzensportler Andreas und Wolfgang Linger einem Rodelwettbewerb auf der Grossleinwand im Dachboden des Museums:

    Bequem aus dem KIWI-Chair heraus sich durch den Eiskanal stürzen und Fahrfehler ohne das geringste Verletzungsrisiko überstehen, gelenkt wird dabei nicht durch Beindruck und Verlagerung des Oberkörpers, sondern nur mit Ihren Fingern.

    Einzige Voraussetzung für diesen Bewerb ist also eine gewisse »feinmotorische Begabung« – wie es Pädagogen ausdrücken würden.

    Schliesslich besteht die Chance, dass Sie oder Ihre Kinder am 1. Oktober von Olympiasiegern, Welt- und Europameistern persönlich einen der zahlreichen Preise in Empfang nehmen können.

    Start ab 20 Uhr im Museum.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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