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  • Eiffelturm und Blue Jeans – Ikonen der Moderne

    Eiffelturm und Blue Jeans – Ikonen der Moderne

    Ein Vortrag im Gemeindemuseum Absam

    Indigo, Stahl, ein englischer Gärtner, der Panamakanal, Buttenheim, Paris, Nimes, Genua … und die Moderne.
    EINTRITT frei

    Der Soziologe Max Weber hat 1919 über die Veränderung der Welt durch Industrie und Technik folgendes geschrieben: »Die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung bedeutet also nicht eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen man steht. Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: daß man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt.« Diese Entzauberung war aber nicht nur eine intellektuelle Leistung, sondern auch eine Folge der modernen Warenwelt.

    Als vor 125 Jahren, im Jänner 1887, die Bauarbeiten für den Pariser Eiffelturm begannen, waren seine Tage eigentlich schon gezählt: Zwei Jahrzehnte sollte dieses nutz- und vor allem geheimnislose Bauwerk für die französische Ingenieurskunst werben – als Bauwerk, das sich selbst erklärt – und dann ab in Richtung Schrottpresse … Aber es kam ganz anders.

    Bereits 15 Jahre vor dem Turm wurde ein anderes Symbol der Moderne patentiert. 1872 hatte das Patentamt in Washington ein Dokument für eine Hose, deren Taschen mit Nieten verstärkt waren, ausgestellt. Inhaber des Patents waren die beiden Schneider Levi Strauss und Jacob Davis.

    Turm und Hose sind zu Ikonen der Moderne geworden. Was die beiden miteinander zu tun haben, erfahren Sie am kommenden Wochenende im Gemeindemuseum Absam.

  • 6 x 6 = 400

    6 x 6 = 400

    Lois Welzenbachers Haus

    Geplant und gebaut 1945

    Über NS-Architektur schreibt der Historiker Joachim Petsch: » Die Vermittlung nationalsozialistischer Architekturinhalte erfolgte neben der Bevorzugung bestimmter handwerklicher Baumaterialien durch die Festlegung der Architektur und des architektonischen Raumes: Die großen glatten Wandflächen […] unterstreichen den festungsartigen Charakter der Bauten. Die Verabsolutierung der statischen Bezugssysteme unterdrückt jeden Eindruck von Bewegung – ungeteilte Baumassen dominieren.« Das Flachdach, das Bauen »von innen nach außen«, den offenen Grundriß der späten 20er Jahre hatte Lois Welzenbacher bereits Mitte der 30er Jahre, als er sein Büro in München eröffnete, aufgegeben.

    Tarnkappen

    Unter den Bedingungen der gleichgeschalteten NS-Architektur setzt er seinen Bauten »Tarnkappen« auf: Seine Wohnbauten und sozialen Bauten zeigen zumindest im äußeren Erscheinungsbild die Orientierung am NS-spezifischen romantischen Heimatstil. 1943 holt ihn der Krieg ein – er arbeitete bereits seit 1939 als beratender Architekt an den Flugzeugwerken Siebel in Halle an der Saale: sein Münchner Wohnhaus wird bei einem Luftangriff zerstört.

    Behelfsheim

    Welzenbacher übersiedelt nach Innsbruck und beginnt 1945 ein Haus in Absam zu bauen. Das nach damaligen Bestimmungen als »Behelfsheim« geplante Privathaus durfte laut Kriegsnotverordnung nur eine Grundfläche von ca. 6x6m haben. Bei einer Grundfläche von ca. 38m2 beträgt der umbaute Raum des turmartigen Gebäudes jedoch 400 m3.

    Der Architekturhistoriker August Sarnitz schreibt über das Haus Welzenbacher: »Dieses kleine Haus ist ein raumökonomisches Wunder und zeugt von Welzenbachers räumlichem Verständnis.«

    Exkursion

    Am Sa 14. Juli besteht die Möglichkeit, das Haus Welzenbacher – heute eines der wenigen Häuser, das auch im Inneren den Originalzustand, so wie Welzenbacher ihn geplant und entworfen hat, zeigt – zu besichtigen.

    Anmeldung

    Beschränkte Teilnehmerzahl, daher Anmeldung bis
    Do 12. Juli erforderlich: 0 676 / 84 05 32 700

  • »In 2248 Röhren durch das steile Hallthal hinab«

    »In 2248 Röhren durch das steile Hallthal hinab«

    Ein Salz-Film-Abend im Gasthaus Stangl in Thaur

    Kam das Salz im Halltal wirklich vom Himmel? Dieser Frage wird am Montag, 25. Juni ab 20 Uhr in Thaur im Gasthof Stangl nachgegangen.

    »Was die Ableitung der Soole durch die ganze Grube bis zur Saline bei Hall am Inn betrifft, so geschieht dieselbe ebenfalls in hözernen Röhren und zwar, damit sie gegen die äusseren Einflüsse der Witterung möglichst lange bewahrt werden, durch den tiefen Erzherzogberg …

    Von der sogenannten Cementstube des Erzherzogberges nimmt die Sooleleitung zu Tage ihren Anfang, und erstreckt sich in einer Fahrt von 2248 Röhren durch das steile Hallthal hinab bis zu schönen Saline am Ufer des Inns. Die ganze Soolenleitung zu Tage ist gegen Sonne und wechselnde Witterung theils mit Dammerde, theils mit Steinen bedeckt, und wird während der Hauptkaltschicht von drei Wochen alle Jahre ein Mal untersucht, aus einander genommen und ausgebessert und mit süssem Wasser ausgewässert.« (Aus einem Bericht über den Salzbergbau im Halltal im Jahr 1814)

    Am Beginn des Programms werden wieder die zwei historische Filme aus den Jahren 1926 und 1935 gezeigt, in denen auch der Salzbergbau zu sehen ist. Der erste mit dem Titel »Hall in Tirol – Die alte Salinenstadt« ist ein Stummfilm aus dem Jahr 1926. Damals versuchte man, Hall als Fremdenverkehrs- und Kurort zu etablieren. Zwischen den zahlreichen gestellten und damit auch geschönten Szenen dieses Films aus der Haller Altstadt finden sich auch einige Aufnahmen von der Arbeit im Halltal. Und auch der zweite Film, ein Tonfilm aus dem Jahr 1935, behandelt kurz den damals touristisch genutzen Schaubetrieb im Halltal mit der legendären Rutsche vom Königsberg hinunter zum Kaiserberg.

    Johann Plattner aus Thaur hat lange im Salzbergbau in Absam gearbeitet und kennt die Betriebsanlage. Zusammen mit dem Publizisten Günter Amor wird er die Filmszenen erläutern und besonders über die in Jahrhunderten im Halltal entstandene Industrielandschaft und die dort angewandten Techniken berichten.

    Eintritt frei.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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