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Wiesenhof und Gnadenwalderhof
1945 bis 1949

Absam als Drehscheibe
des jüdischen Exodus vor 75 Jahren

Absam als Drehscheibe
des jüdischen Exodus vor 75 Jahren

Vortrag

Wiesenhof in Tel Aviv
Im August 1951 fand sich im Haller Lokalanzeiger diese kurze Notiz:
»Erinnerung an Gnadenwald [ =  Absam ]. Sechs ehemalige Insassen des Lagers Wiesenhof, die nach Israel ausgewandert sind und sich in Tel Aviv ein Siedlungshaus erbaut haben, benannten das neue Haus Wiesenhof in Erinnerung an ihren vieljährigen Aufenthalt.«

Über die humanitäre Lage in Osteuropa, die nach der Befreiung vom Nazismus 1945 tausende überlebende Jüdinnen und Juden oft nur für Stunden nach Absam in den Wiesenhof geführt hat, schreibt der Historiker Thomas Albrich:

»Grenzverschiebungen, Zwangsumsiedlungen, Antisemitismus und nicht mehr rückgängig gemachte Enteignungen ließen bei vielen Juden den Wunsch nach Flucht, Auswanderung und Neuanfang entstehen. Weg von diesen Stätten des Grauens und einer wenig freundlich gesinnten Umwelt. Dieser Wunsch wurde von einer Reihe jüdischer Organisationen unterstützt, die den dringenden Wunsch der Menschen nach Heimat und Sicherheit in Richtung Palästina – Eretz Israel – lenkten. Auf diese Weise entstand eine der größten organisierten Fluchtaktionen, die es in Europa je gab. Von 1945 bis 1948 wurden etwa 250.000 Juden aus Osteuropa illegal in die westlichen Besatzungszonen geschleust. Rund die Hälfte dieses illegalen Flüchtlingsstromes, 120.000 bis 125.000 Menschen, ging über Salzburg. Davon wiederum gelangten 50.000 über verschiedenste Wege weiter nach Italien.«

Der Weg von Salzburg Richtung Italien führte für viele über den Wiesenhof in Absam und über das zweite jüdische Fluchtzentrum, das im benachbarten Gnadenwalderhof im Frühjahr 1946 eingerichtet worden war. Beide Hotels waren bis vor dem Anschluss 1938 in jüdischem Besitz gewesen, was die Entscheidung für die Nachkriegsnutzung als Zwischenstationen des jüdischen Exodus aus Europa sicherlich mit beeinflusst hat.

Eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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