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Martinsbühel:

Radbesichtigung von 1500 Jahren Weg/Sperr/Mauern

Radbesichtigung von 1500 Jahren Weg/Sperr/Mauern

Samstag, 4. September
10 Uhr Start beim Gemeindemuseum Absam
11 Uhr Start beim Landestheater Innsbruck

Anmeldung erbeten.
mats.breit@mac.com
oder 0 676  /  84  05  32  700

Vom mittelalterlichen Bau hat sich nur der Palas am Martinsberg / bühel bei Zirl erhalten. Das dreigeschoßige Gebäude ist um 1300 errichtet worden.

Da hatte der Ort aber schon eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich. Funde aus der La-Tène-Zeit – darunter Schalen, Becher, Teller – weisen auf eine frühe Besiedlung des direkt am Innufer gelegenen Felsrückens hin. Das dort eingerichtete römische Kastell Teriolis diente dem Schutz eines Fährübergangs an der Fernverkehrsstraße über den Zirler Berg nach Augusta Vindelicum (Augsburg). Es war somit neben dem Kastell Veldidena ( Wilten ) einer der wichtigsten römischen Militärstützpunkte im Inntal.

Abgestoßen

Im 17. Jahrhundert verkauft die Landesregierung die heruntergekommene Anlage, um sich die dringend erforderliche Renovierung zu ersparen. Zehn Jahre bevor der Innsbrucker Fremdenverkehrsinvestor Alois Hepperger 1896 in Absam das Hotel »Wiesenhof« baut, erwirbt er Martinsbühel und verkauft es an die Benediktiner weiter.

Abgelegen

Nun geht es auf dem abgelegenen Gelände zwischen Inn und Martinswand nicht mehr um die abwehrende, sondern um die kasernierende Wirkung der Anhöhe, auf der ein Kloster und ein Verwahr- und Ausbildungsheim für Knaben eingerichtet wird. Der Orden wird 1938 enteignet und als »sittlich verwahrlost« verfolgte Mädchen werden von der NS-Sozialpolitik auf den Martinsbühel verbannt.

Abgerichtet

1945 folgen Südtiroler Optanten und Kriegsgefangene bis dann 1947 Benediktinerinnen die Gemäuer wieder für ein Mädchenheim mit Sonderschule für »Behinderte« reaktivieren. Ehemalige Zöglinge bezeichnen diese erst 2008 geschlossene Anstalt als »Klein Alcatraz« – und tatsächlich sind mehr als 250 Übergriffe durch die Schwestern der vor wenigen Jahren eingerichteten Opferschutzkommission gemeldet worden.

Seit 2019 untersucht im Auftrag des Landes, der Diözese und der Benediktiner eine Kommission die Gewalt in Martinsbühel und soll sie in ihrer Gesamtheit darstellen und bewerten.

Auf der Fahrt kommen wir an einer Sonnenuhr von Peter Anich vorbei und queren den Inn auf der neuen Zirler Fahrradbrücke.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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