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  • Tiere in Uniform

    2018-10-06

    Tiere in Uniform

    Vortrag mit zahlreichen Bildern

    Vom Hundegespann über den Kriegstaubenwagen bis zum Pferdeschwimmbad reichte im Ersten Weltkrieg die Infrastruktur der k. u. k. Armee für ihren militarisierten Tierbestand.

    Genaue Zahlen lassen sich nicht mehr ermitteln, aber heute rechnet man, dass bis zum Kriegsende 1918 allein 8 Millionen Pferde im Militärdienst getötet wurden.

    Nimmt man den ganzen Krieg ins Visier, war die Artenvielfalt der für die Fronten rekrutierten Tiere bemerkenswert: Elefanten, Lamas, Rentiere, Delfine, Wale, Tauben, Raben, Haie, Bienen, Glühwürmchen und noch einige mehr wurden von Armeeführungen für militärische Zwecke »mobilisiert«.

    Pferdespital Absam

    Vor Ort hat die kriegerische Tiernutzung ab dem zweiten Kriegsjahr ihre Spuren hinterlassen. Im April 1915 wurde in Absam, auf den Feldern südlich des Dorfes, ein k. u. k. stabiles Pferdespital eingerichtet, in dem Pferde, Tragtiere und Esel bis zum Oktober 1918 in sicherer Distanz zur Südfront für den Kriegsdienst wiederhergestellt, behandelt und gepflegt wurden.

    Das Ende dieses Krieges und die Auflösung der Armeen Anfang November 1918 war für zahlreiche dieser Tiere ein Schock: ihr militarisiert umhegtes Leben endete abrupt, von einem Tag auf den anderen wurden z. B. Pferde von Soldaten als fast wertlose »Währung« genutzt, um die verhasste Uniform endlich wieder gegen Zivilkleidung einzutauschen … Im Großraum Hall war in den ersten Novembertagen von bis zu 4000 herrenlos gewordenen Pferden die Rede … Mehr dazu am 6. Oktober um 21 Uhr.

    »Kuisa, geah«

    Und um 23 Uhr: Hirtenleben »Kuisa, geah« In dem Radiofeature aus dem Jahr 1997 ging Bert Breit ( 1927 – 2004 ) u. a. den Lockrufen von Viehhirten auf Tiroler Almen auf den Grund …

  • Qualitativ hochwertiges Unwissen

    2018-09-22

    Qualitativ hochwertiges Unwissen

    stündlich von 14 bis 18 h

    Wenn Sie kurzsichtig 1 sind und gerade mit einem Klebeband 2 hantieren, dabei vielleicht gähnen 3, weil Sie schon wieder ein unangenehmes Geräusch4 stört … dann agieren Sie mitten im weiten Feld des Unwissens:

    1) Was genau passiert ist, wenn ein Mensch kurzsichtig wird, ist kompliziert und noch nicht ganz verstanden. Es gibt viele Kurzsichtige auf der Welt, und die Wahrscheinlichkeit, einer von ihnen zu sein, hängt stark davon ab, wo man lebt. In Westeuropa sind es 10–20 Prozent der Bevölkerung, während in Japan z.B. 50–80 Prozent aller Menschen kurzsichtig sind.

    2) Stellt man wiederum die Frage, warum Klebeband eigentlich klebt, erhält man verdächtig ausweichende Antworten. Wenige geben es offen zu, aber augenscheinlich ist diese für den Fortbestand der Zivilisation so wesentliche Frage nicht abschließend geklärt.

    3) Einig sind sich alle Experten eigentlich nur darin, dass Gähnen ansteckend ist. Warum das so ist und warum wir überhaupt gähnen, ist unbekannt.

    4) Es gibt viele unangenehme Geräusche auf der Welt – manche Radiosender übertragen den ganzen Tag nichts anderes. Man weiß also, dass bestimmte Geräusche bei fast allen Menschen Gänsehaut verursachen. Aber in einem Experiment fanden auch 83 Prozent der Testpersonen, die von Geburt an taub waren, allein den Anblick des Fingernägelkratzens an einer Tafel unange nehm.

    gesammeltesunwissen

    Die Schriftstellerin Kathrin Passig und der Astronom Aleks Scholz haben ein Lexikon des Unwissens herausgebracht (ihm sind auch die oben erwähnten Beispiele entnommen). stündlich Am 22. und 23. September werden im Gemeindemuseum Absam von 14 bis 18 Uhr zu jeder vollen Stunde wirkliche Qualitätswissenslücken vorgestellt: Anästhesie, Erkältung, Gähnen, Geld, Herbstlaub, Riechen, Schlaf, Schnurren etc. … Sie werden garantiert um exquisites Unwissen bereichert nach Hause gehen.

    eintrittfrei

  • Sepp Peskoller über den Salzberg

    2018-09-01

    Sepp Peskoller über den Salzberg

    CD im Museum wieder erhältlich

    Keine Nostalgie

    Auch fast 50 Jahre nach seiner Kündigung – er hatte Ende November 1957 den Dienst als »Stiefelknecht« für einen der Hofräte am Salzberg gründlich satt – fand Sepp Peskoller (1929 – 2018) aus Absam offene Worte über die Arbeits- und Lebensbedingungen am Salzberg im Halltal.

    Am 15. März 2015 sprach er in einem langen Interview – jenseits von Nostalgie und Verklärung – über die strengen Sicherheitsvorgaben und deren Missachtung, über Unfälle, Lawinen, Disziplinarstrafen, und über die auch nach Jahrzehnten noch wache Erinnerung an Verunglückte.

    Anhand eines Fotos vom Salzberg um 1900 erklärte Sepp Peskoller die Besonderheiten der insgesamt acht Hauptstollen, in denen fast 700 Jahre Salz aus dem Berg gelaugt worden ist.

    Hörbar

    Der Fluss der Erinnerung und der Ton, mit dem er zum Beispiel über das Arbeiten im teilweise nur 1,40 Meter hohen Wasserbergstollen sprach, entziehen sich der Verschriftlichung: Eine Abschrift könnte niemals die vielen auch noch nach langer Zeit von der Erinnerung an konkrete Erlebnisse ausgelösten Zwischentöne wiedergeben. Daher haben wir dieses Gespräch mit Sepp Peskoller, ergänzt durch drei kurze Berichte aus dem Halltal, als CD herausgebracht.

    Günter Amor hat für das Booklet einen Text über die jahrzehntelange Verbindung des Ehepaars Peskoller mit dem Halltal verfasst. Die CD ist ( für eine freiwillige Spende ) wieder im Museum erhältlich.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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