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Wehrmachtsdeserteure in Südtirol

Eine ausgeblendete Geschichte

Eine ausgeblendete Geschichte

Ein Abend im Studio 3 des ORF Tirol in Innsbruck
Um Voranmeldung wird gebeten:
ORF Tirol Studio 3
tel 0 512 / 56 65 33
mail studio3.tirol@ORF.at

Frauen im Widerstand

In einem Interview 1995 hat der Deserteur Rudolf Schweigl aus St. Martin im Passeiertal die tragende Rolle von Frauen bei dieser Form des Widerstands deutlich gemacht:

„Meine Schwester, die Luise, ist völlig mehr in der Gefahr gewesen als wir Deserteure. Die Nazis vom Südtiroler Ordnungsdienst – alles unsrige Leute – haben die Luise oft in Verdacht gehabt, sie könnte uns Essen heraufbringen. Aber von der Luise haben sie nie etwas erfahren. Sie hätte nie etwas verraten.«

Wehrmachtsdeserteure waren überall dort, wo die Alliierten 1945 in ihrem Kampf gegen die Wehrmacht und SS auf einen lokalen Beitrag zur Befreiung zählen konnten, ein wesentlicher Faktor.

So auch in Südtirol, wo es wahrscheinlich die stärkste lokale Desertionsbewegung im deutschsprachigen Gebiet gegeben hat.

Wehrmachtsdeserteure aber waren eine verschwindende Minderheit. Sie wurden nur kurzfristig nach 1945 vor allem im Sinne der Moskauer Deklaration geschätzt und anerkannt, schließlich war ihre Verweigerung ein Beitrag zur Befreiung.

In Südtirol (wie in Nordtirol) jedoch hat man sich ihrer nach einem kurzen antifaschistischen Frühling über Jahrzehnte hinweg nur in Ausnahmefällen erinnert. Grundlage dieses Abends ist das 1994 in Südtirol erschienene Buch von Martha Verdorfer, Walter Pichler und Leopold Steurer »Verfolgt, verfemt, vergessen. Lebensgeschichtliche Erinnerungen an den Widerstand gegen Nationalsozialismus und Krieg. Südtirol 1943–1945«

Beispiel Passeier

Das Passeiertal war 1943 – 45 das eigentliche Zentrum des antinazistischen Widerstandes in Südtirol. In keinem anderen Tal hat es so viele Deserteure gegeben, in keinem anderen Tal war aber auch die Repression so hart. In den drei Gemeinden St. Martin, St. Leonhard und Moos gab es insgesamt sechzig namentlich bekannte Deserteure und achtunddreißig Sippenhäftlinge – vor allem Frauen wurden als solche im Lager Bozen inhaftiert …

Kooperation

Eine Kooperation von ORF Tirol und Gemeindemuseum Absam.

Einleitende Worte von LRin Christine Baur.

Eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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