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Führung durch die Ausstellung »Zweite Heimat Tirol«

mit Gerd Jenewein

mit Gerd Jenewein

Wenn es eine zweite Heimat gibt, dann muss es auch eine erste geben. Heimat ist ein Wort, das auf das deutsche Sprachgebiet beschränkt ist und oft missbraucht wurde. Heimat verweist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Sprachwissenschafter beschreiben Heimat als »eine räumlich-soziale Einheit mittlerer Reichweite«.

Sind da Absam und Thaur, Matrei und Steinach, Götzens und Grinzens oder Tirol und Wien schon zu weit voneinander entfernt? Kann ein Flüchtling auf der Saualm in Kärnten Heimat finden?

Der Begriff Heimat weist vier Dimensionen auf:
eine räumliche
eine zeitliche
eine soziale
eine kulturelle

Speziell die letzten beiden, die soziale und die kulturelle Dimension, haben viel mit Bildung zu tun.

In diesem Zusammenhang wird der Begriff »Migrationshintergrund« schon nahezu inflationär und als ob es eine Krankheit wäre gebraucht. Österreichweite Tests zu den Bildungsstandards ergaben, was wir schon wussten, nämlich, dass das Bildungssystem sozial differenziert. Und das hat nur bedingt etwas mit Migration zu tun.

Verängstigte Bildungsbürger treten für Schulreformen ein, aber nicht mit ihrem Kind. Die gemeinsame Schule wird forciert, aber gleichzeitig wird die Aufteilung zehnjähriger Kinder in verschiedene Schultypen beibehalten. Wem nützt das? Den Migranten wohl kaum.

148 Menschen hatten den Mut, sich fotografieren zu lassen. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Gegenden der Welt und arbeiten in verschiedensten Berufen. Durch die Bereitschaft, sich abbilden zu lassen, treten sie gemeinsam mit den Fotografen in die Öffentlichkeit, um zu dokumentieren, hier bin ich!

Von den elf Fotografen – Andrea Berger, Klaus Defner, Peter Elvin, Claudia Fritz, Gerd Jenewein, Markus Jenewein, Anton Kiefer, Heinz Jörgen Hafele, Gerhard Payr, Margit Santer und Josef Siess engagieren sich viele schon seit über zehn Jahren für die Landesfotodokumentation, deren Intention nach Rupert Larl, dem Initiator dieses Gesamtprojektes, »ein anderes Bild von Tirol« ist. Ein Teil dieses »anderen Bildes« ist in der Ausstellung zu sehen.

In der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: »Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.« Natasa Marosevac, deren Bild auch ausgestellt ist, sagte im Interview: »Ich kam als Flüchtling, aber ungeachtet dessen kam ich als Mensch!«

Samstag, 9. Februar
Treffpunkt 10.45 Uhr im Fotoforum West
Adolf-Pichler-Platz 8 in Innsbruck


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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