Mittwoch, 1. März 2023
20:00 Uhr
Gemeindemuseum Absam
W.-Schindl-Str. 31
Im alten Kirchenwirt
6067
Absam
Platzreservierung erbeten
0 676 / 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com
Infoatlas
Hatten im Jahr 1760 die Auftraggeber von Peter Anich ( 1723 – 1766 )
ganz klar aus der Perspektive der Macht formulierte Ansprüche an das von ihm zu
erstellende Kartenwerk, sind Peter Anich und sein Kollege Blasius Hueber dann
tatsächlich weit über diese Erwartungen hinausgegangen: vor allem für ihr beim
Vermessen in allen Landesteilen festgehaltenes Wissen über Infrastruktur und
Naturräume haben sie ihren Atlas Tyrolensis als Speicher genutzt.
Während der
unmittelbare Vorläufer, die von Sperg’sche Karte, mit bloß 20 Objektarten (wie
Städte, Dörfer, Straßen etc.) auskam, wurde Peter Anich die zusätzliche grafische
Erfassung von Gerichts- und Landesgrenzen inklusive der grenznahen Gebiete des
Auslandes aufgetragen.
Das Verständnis von Anich-Hueber ging aber weit über
diese zeit- und herrschaftsbedingten Ansprüche hinaus. Der von ihnen im Atlas
Tyrolensis vor allem festgehaltene Natur- (wie Bergstürze, Gletscher, Flüsse,
Augebiete, Seen, Almen) und Wirtschaftsraum (mit Bergwerken, Schmelzen,
Pulvermühlen, Kohlplätzen) zeigen einen ganz individuellen Anspruch der beiden
Kartografen an ihr Werk.
Widersetzlicheszillertal
Am 28. April 1761 wurde
Peter Anich mit einem Erlass ausgestatten, der die örtlichen Stellen und Pfleger
auffordert, den Vermesser bei seiner Arbeit zu unterstützen. Das Gegenteil war der
Fall. Über die Schwierigkeiten, denen Anich beispielsweise im Zillertal begegnete,
liest man:
»Wiedersezlichkeit des damaligen Hr. Pflegers zu Zell, welcher ohngeachtet
deren vorläufigen Requisitoralien dem Anich so gar den Tyrolischen Antheil des
Zillerthals ruhig und ganz auszumessen sowenig gestattet, daß wen der Anich nicht
noch die letzte Nacht in der Stille sich ganz gähe hätte davon gemacht, der Pfleger
ihme Tags darauf alle Karten und Schriften in Stücke würde zerissen haben.«
Hätte
Anich sich nicht davon gemacht, der Pfleger vor Ort hätte das bereits Erarbeitete
zerstört. Ursache mag die Furcht gewesen sein, dass die exakte Vermessung des
Landes nur die Grundlagen für Steuererhöhungen liefern würde …
Eintrittfrei
Adresse
Gemeinde
Museum
Absam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr
Information und Führungen
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
email
Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN:
AT98 3620 0000 0003 1542
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RZTIAT 22200